Das Geheimnis von Askir 4 - Der Herr der Puppen by Richard Schwartz

Das Geheimnis von Askir 4 - Der Herr der Puppen by Richard Schwartz

Autor:Richard Schwartz [Schwartz, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-14T14:58:01+00:00


Leandra, Natalyia und ich sahen uns das alles wie gebannt an.

Hochmut und Arroganz waren wie weggewischt aus diesen Gesichtern, nun gut, wenn man von Lasra absah. Eher erinnerten die vier mich nun an Jungen, die auf dem Tempelhof herumtollten.

Auf der anderen Seite spürte ich einen Stich. Dieser Imra hatte Serafine gekannt, als sie noch ein Kind war. Das war über siebenhundert Jahre her, und er sah nicht viel älter aus als zwei Dutzend und vier. Waren Elfen wirklich unsterblich, wie die Legenden behaupteten?

»Begrüßt meine Freunde«, sagte Serafine lächelnd. »Dies sind Natalyia, Leandra und Havald. Wir sind alle einen weiten Weg gegangen und…«

Faril sah diesmal Leandra direkt an. »Die Tochter des Wassers ist eine Freundin. Wenn du ihre Freundin bist, sehe ich darüber hinweg, dass du ein Bastard bist. Sei also auch du gegrüßt, möge der ewige Baum dir eine Heimat sein.«

Leandra zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. Faril wollte sich mir zuwenden, aber Lasras Stimme peitschte dazwischen. »Ich bin keine Freundin von diesem Menschen, und ich verlange, dass der Bastard mich mit ihrem Anblick nicht belästigt.«

Serafine war ebenfalls bleich geworden, und Natalyias Gesicht war steinern; sie hatte ihre Hände in den weiten Ärmeln verborgen, und ich sah schon beinahe ihre Stilette fliegen.

»Mein Name ist Leandra, Maestra de Girancourt. Ich trage Steinherz, das Schwert der Gerechtigkeit. Und wenn ihr Elfen seid«, sprach sie mit kalter Stimme, »dann bin ich ein Mensch!

Ich kenne meine Mutter nicht, und nun bin ich dankbar dafür.

Meinen Namen, Rang, Titel und mein Leben habe ich selbst gestaltet und bekam nichts davon geschenkt. Wenn ihr mich noch einmal Bastard nennt, nenne ich euch unhöfliche Barbaren. Denn man ist nicht das, als was man geboren wird, sondern der, der man im Leben wird. Ihr mögt so alt sein wie die Weltenkugel selbst, aber im Schatten des ewigen Baums reichte die Zeit wohl nicht, euch Anstand zu lehren.«

Mit einem Fauchen stürzte sich Lasra auf Leandra, die geschickt zur Seite auswich. Sie wirbelte die Elfe herum, verpasste ihr mit der flachen Hand zwei Ohrfeigen, eine links und eine rechts, und stieß sie dann weg. Die Elfe taumelte zurück und schaute sie so fassungslos an, dass sie offensichtlich vergaß, dass sie es war, die sich eben auf Leandra gestürzt hatte.

Das war das eine. Hinter uns kreischten die Greifen, und Steinwolke brach zwischen ihren kleineren Artgenossen hervor, um sich zwischen Leandra und jeden anderen zu drängen. Ein mächtiger Flügel wischte mich achtlos zur Seite.

Noch während ich durch die Gegend purzelte, lachte ich, denn ich hätte niemals gedacht, dass eines dieser legendären Elfenwesen so fassungslos dreinschauen konnte.

Ich war nicht der Einzige, der wie Spielzeug durch die Gegend flog. Steinwolke war groß, und sie verschaffte sich ordentlich Platz, neben mir knallte Imra gegen die Palastmauer, rutschte kopfüber nach unten und richtete sich mit erstaunlicher Geschicklichkeit wieder auf.

»Beim Fluss der Welten!«, rief er. »Bastard oder nicht, das ist eine Frau!« Es klang ehrlich bewundernd.

»Elf«, sagte ich und lächelte nur leicht, als ich Sand ausspuckte und mich wieder sortierte. »Nenn sie noch mal so, und ich richte deine Zähne neu.



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